Gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts gab es eine große Nachfrage nach wirtschaftlichen Transportmitteln - das Wall-Autowheel wurde entwickelt, um diese Nachfrage zu befriedigen. Das Radfahren war ein beliebter Zeitvertreib und ein relativ praktisches Transportmittel schon für die 40 Jahre vor der Ankunft des Wall-Autorads.

Das Wall Auto-Wheel war wahrscheinlich eines der ersten Geräte, das speziell für den Antrieb eines normalen Fahrrads entwickelt wurde. Die erste öffentliche Vorführung fand 1909 auf der Stanley Show statt, wo es von der Firma Autowheels Ltd (London) vorgestellt und vermarktet wurde.

Das in unserem Museum ausgestellte Modell stammt aus dem Jahr 1914 und besteht aus einem 118-ccm-Einzylinder-Viertaktmotor mit atmosphärischem Einlass- und seitlichem Auslassventil. Der Motor ist in einem Hilfsrahmen montiert, der an drei Punkten mit einem normalen Tretfahrrad verbunden ist, wobei der Motor sein eigenes integriertes Rad antreibt und so eigentlich ein Dreirad entsteht. Wenn man es einmal beherrschte, konnte man damit bis zu 35 km/h schnell fahren.

Neben dem Antrieb von normalen Fahrrädern wurde es im Ersten Weltkrieg auch als Grabenpumpe und zum Antrieb von Krankenstühlen für verwundete Soldaten eingesetzt.

Das Wall-Auto-Rad ist zweifellos das wichtigste Fahrradmotormodell unter den vielen hundert Typen, die im Laufe des 20. Jahrhunderst produziert wurden. Sein absolut geniales Konstruktionskonzept in Bezug auf Funktionalität und einfache Anbringung am Wirtsrad beeinflusste die Hersteller jahrzehntelang. Diese Konstruktion des Wall Auto-Wheel galt natürlich als Maßstab für die Qualität aller nachfolgenden Produkte.