Kreidler Florett 50/K54 BJ 1972
Die Herstellung von Kreidler-Motorrädern ging aus dem 1904 in Stuttgart von Anton Kreidler gegründeten Metallwerk hervor. Alfred Kreidler, Sohn des Firmengründers, sammelte nach Abschluss seines Studiums an der Technischen Hochschule Stuttgart konstruktive Erfahrungen in Berlin, unter anderem in der Autoindustrie. Schon damals konstruierte, baute und verkaufte er auch schnelle Motorräder unter dem Namen »Pan«: 350-cm³-Maschinen mit stoßstangengesteuertem Motor und einer Leistung von immerhin 12 PS.
Mit der Entwicklung von Motorrädern unter der Marke Kreidler begann Alfred Kreidler 1949, die erste Kreidler war 1951 ein ungedrosseltes Motorfahrrad mit einem 50-cm³-Motor und einer Leistung von 2,2 PS, Typenbezeichnung K 50.
1957 erschien das erste Modell der Florett (K 54), angetrieben von einem liegend eingebauten Einzylinder-Zweitaktmotor mit Gebläsekühlung.
Die Florett entwickelte sich zum bekanntesten Kreidler-Modell und wurde in zahlreichen Varianten angeboten: mit Pedalen (Moped), ohne Pedale (Mokick) mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h, als Kleinkraftrad ohne Geschwindigkeitsbegrenzung zunächst mit 3,6 PS, dann als GT- und RS-Modelle (ab 1967) mit bis zu 6,8 PS (1980) bei der Kreidler Florett RS.
Die Florett wies eine Besonderheit auf: während die Konkurrenz größtenteils ein Ziehkeilgetriebe mit filigranerer innerer Schaltbetätigung verwendeten, wurden bei Puch und eben auch bei Kreidler für die Kleinkrafträder, Mokicks und Leichtkrafträder ein Klauenschaltgetriebe verbaut.
Florett-Mokicks waren unter Tunern sehr beliebt, da für diese Motorräder zur Leistungssteigerung eine Reihe sogenannter Frisiersätze – vor allem in den Niederlanden – erhältlich waren, deren Einsatz illegal war. Die Leistung der gedrosselten Motoren wurde beträchtlich angehoben, manche Kreidleristen fuhren ein Gebläse-Mokick mit dem kleinen Versicherungskennzeichen und dem Motor der letzten Version des gebläsegekühlten Kleinkraftrades mit 5,8 PS (Florett TM – Tourenmodell). Es war optisch nicht erkennbar, wenn der neue und stärkere Motor verbotenerweise unter den Blechen der Gebläsekühlung steckte, erlaubte jedoch, statt 45 km/h über 90 km/h zu fahren.
Kreidler stellte bis 1982 Mopeds, Mofas, Mokicks, Klein- und Leichtkrafträder von 50 bis 80 cm³ Hubraum her.
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