Tiroler Forscher und Verkehrspionier
Sammlung Forschungsreisen Max Reisch
Die dauerhafte Sonderausstellung "Expeditionen und Forschungsreisen Prof. Max Reisch" zeigt alle Puch-Motorräder, Expeditionsfahrzeuge und die historische Ausrüstung des Tiroler Forschers und heute international bekannten Verkehrspioniers Prof. Dr. Max Reisch, dessen Expeditionen in den 30er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts als Pionierleistung in fast alle Kontinente führten.
Ein weiteres Fokusthema, das an diese Sonderausstellung anknüpft: "Motorsport in Tirol von einst" - hier werden die Tiroler Motorsport-Pioniere, ihre Fahrzeuge und die damals wie heute legendären Rennen präsentiert!
Mit dem Motorrad von Wien nach Indien
Von Wien aus macht sich der Student Max Reisch auf seiner Puch, Type 250 T (250 ccm, 6 PS, Baujahr 1933) auf die Reise nach Indien.
Zum ersten Mal wird dieses Ziel über den Landweg per Motorrad erreicht - insgesamt 13.000 Kilometer, die ihn von Wien über die Türkei, den Irak und Pakistan bis nach Bombay in Indien führen.
Über diese Reise verfasst Reisch eine Reisedokumentation: "Indien, lockende Ferne" die auch heute noch verlegt wird (Verlag Ennsthaler, Steyr, ISBN 978-3-85068-131-5).
Von Palästina nach China und dann um die Welt
Nach dieser erfolgreichen Indien-Expedition soll es nun weiter durch Asien gehen - Ziel ist die motorisierte Durchquerung Asiens. Für dieses ehrgeiziges Vorhaben stellt die österreichische Autoindustrie einen Steyr 100 (1380 ccm, 32 PS, Baujahr 1934) mit einem Spezialaufbau zur Verfügung.
Der Ingenieur Helmuth Hahmann aus Wien begleitet Max Reisch auf dieser kühnen Unternehmung, die die zwei Pioniere des Motorsports von Palästina über Indien und Indochina bis ins „Reich der Mitte” mit Ziel Shanghai führt.
Nach dieser Pioniertat ist allerdings noch nicht Schluss: Im Auftrag der Industrie und des ÖAMTC setzt Max Reisch mit dem Steyr 100 die Reise fort, welche nun zur Weltumrundung mit einem Auto wird. Über Japan, die USA und Mexiko kehrt Max Reisch nach unglaublichen 40.000 zurückgelegten Kilometern nach Europa zurück!
Mit dem ersten Wohnmobil Europas durch Arabien
Dr. Max Reisch ist an der Entwicklung des wohl ersten Wohnmobils Europas beteiligt, das die "Jenbacher Werke" in Tirol für ihn 1949/50 konstruieren. Die "Jenbacher Werke" montieren für die deutsche Firma Gutbrod im Assemblingbau den Kleinlastwagen "Atlas 800" (Jenbacher Gutbrod, Type Atlas 800, Bj. 1950, 800 ccm, 18 PS).
Mit diesem Kleinlastwagen, genannt "Arabien-Sadigi" erforscht Max Reisch die Wüsten Arabiens und wird sogar nach er-Riad, die Hauptstadt des damals für Ausländer gesperrten Saudi-Arabiens, eingeladen.
Ein Jahr später folgt eine Studienreise in die Sahara, bei der Max Reisch von seiner Frau begleitet wird.
Einzigartiges Archiv und Sammlung: Orient und Asiatika
Das Orient-Archiv umfasst sämtliche Aufzeichnungen und Fotos der zahlreichen Expeditionen von Professor Dr. Max Reisch. Hinzu kommen Filmdokumente und Publikationen von ihm bzw. Beiträge seiner Zeitgenossen über ihn und seine Fahrten.
Der Pionier Dr. Max Reisch hat von Anbeginn seine Taten sowohl bildlich als auch literarisch überaus genau dokumentiert - eine fast lückenlose Geschichte seines Lebens!
Einen besonderen Stellenwert nehmen die Asiatika ein:. Sie umfassen alle kulturgeschichtlich bemerkenswerten "Reiseandenken", die der Forschungsreisende in seiner fünfzigjährigen Tätigkeit gesammelt hat. Zu diesen gehören Plastiken, Gemälde, Musikinstrumente, Waffen, Bücher oder auch profane Gebrauchsgegenstände, die einen Einblick in die Kultur und das Brauchtum der durchreisten Länder geben.